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Finanzen

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Verluste an den Kapitalmärkten prägen das Ergebnis

Die Jahresrechnung 2022 weist einen Verlust von CHF 47.9 Mio. aus, der aus dem Ergebnis der Kapitalanlagen stammt und die Auflösung von Sicherheits- und Schwankungsrückstellungen in der Höhe von CHF 59.8 Mio. beinhaltet. Das Ergebnis verdeutlicht die Bedeutung einer langfristig ausgerichteten Finanzstrategie und einer soliden finanziellen Basis.

Nachdem uns 2021 boomende Börsen ausserordentlich hohe Erträge auf den Kapitalanlagen bescherten, führten 2022 die Entwicklungen im Anlageumfeld, insbesondere die raschen Zinsanstiege, zu einem ausserordentlich hohen Verlust von CHF 103.1 Mio. Speziell am Anlagejahr 2022 war, dass Investoren sowohl mit Aktien als auch mit Obligationen markante Verluste erlitten. In den letzten rund 100 Jahren war das nur viermal der Fall. Die hohe Korrelation der Anlageklassen bewirkte, dass die sonst üblichen Diversifikationseffekte nicht glättend auf die Rendite wirken konnten.

Tiefe Elementar-, hohe Brandschadenbelastung
Insgesamt fiel der Schadenaufwand mit CHF 31.9 Mio. durchschnittlich aus. Dabei stammen nur CHF 6.9 Mio. aus Elementarschäden, wohingegen die Brandschäden mit CHF 25.8 Mio. zu Buche schlagen. Der Regresserfolg betrug CHF 0.8 Mio. Die Prämieneinnahmen übertrafen 2022 den eigenen Schadenaufwand um rund CHF 7.4 Mio. Da die Schadenschätzungen in den Kantonen Luzern, Zug und Neuenburg für die enormen Hagel- und Hochwasserereignisse im Sommer 2021 nach oben korrigiert werden mussten, erhöhte sich aber unsere Beitragsverpflichtung gegenüber der Interkantonalen Risikogemeinschaft (IRG) um rund CHF 1.6 Mio. In der IRG haben sich die kantonalen Gebäudeversicherungen zur Deckung ausserordentlicher Elementarschäden zusammengeschlossen.

Feuerschutzrechnung mit Ertragsüberschuss
Die Feuerschutzrechnung schliesst 2022 mit einem Ertragsüberschuss von knapp CHF 4.7 Mio. ab. Dabei reduzierten sich die finanziellen Beiträge im Brandschutz, im Feuerwehrwesen und bei der Löschwasserversorgung gegenüber dem Vorjahr um rund CHF 2.4 Mio. Der Ertragsüberschuss fliesst in den Feuerschutzfonds und steht damit in den nächsten Jahren für Aufgaben des Feuerschutzes zur Verfügung.

Erhöhte Transparenz bei der Ergebnisdarstellung
Mit der vorliegenden Rechnung haben wir die Ergebnisdarstellung transparenter gestaltet. Bisher wurden Verluste in den Kapitalanlagen oder im Versicherungsgeschäft durch die Auflösung von Sicherheits- und Schwankungsrückstellungen ausgeglichen. Damit resultierte meist ein Ergebnis von Null oder ein Gewinn. Ein Verlust im Gesamtergebnis wäre erst dann zustande gekommen, wenn sämtliche Sicherheits- und Schwankungsrückstellungen aufgelöst gewesen wären.

Das Geschäft einer Gebäudeversicherung ist durch Schwankungen im Versicherungsbereich und in den Kapitalanlagen geprägt. Dies zeigten die letzten Jahre eindrücklich. Diese Schwankungen im Ergebnis wollen wir auch in der Erfolgsrechnung transparent ausweisen. Ausgeglichen werden nur noch ausserordentliche Ergebnisse, so wie der diesjährige Verlust in den Kapitalanlagen. Konkret haben wir ein negatives Schaden- bzw. Kapitalergebnis mit einer 5-jährigen Wiederkehrperiode (80 % Value at Risk) als Schwelle definiert. Verluste, die diese Schwelle übersteigen, werden durch die Auflösung von Rückstellungen gedeckt. Die maximalen Höhen der beiden Sicherheits- und Schwankungsrückstellungen entsprechen je einem 100-jährigen Ereignis (99 % Expected Shortfall).

Im Geschäftsjahr 2022 wurden aufgrund dieser neuen Ergebnisdarstellung Rückstellungen für Risiken in den Kapitalanlagen in der Höhe von CHF 59.8 Mio. aufgelöst, so dass der Verlust aus Kapitalanlagen in der Erfolgsrechnung noch CHF 43.3 Mio. beträgt.

Die Regierung genehmigte die Jahresrechnung 2022 am 14. März 2023.