schützen
Geschäftsbereich "schützen"
Im Geschäftsbereich "schützen" widmen wir uns der Schadenverhütung.
Brandschutz
Persönlicher Fachaustausch mit kommunalen Brandschutzbeauftragten
Infolge der Pandemie konnten wir in den letzten Jahren die Informations- und Schulungsveranstaltungen für die Brandschutzbeauftragten der Gemeinden nicht oder nur sehr eingeschränkt durchführen. Dies veranlasste uns dazu, den persönlichen Kontakt mit den Gemeindezuständigen anderweitig zu intensivieren. Wir besuchten sämtliche Brandschutzbeauftragte an ihrem Arbeitsort. Da die Bauverwalter/-innen in der Bewilligungsabwicklung ebenfalls eine wichtige Rolle haben, luden wir auch sie zu den Besuchen ein.
An den über 50 Treffen wurden z.B. die vielen Änderungen des im Jahr 2021 in Kraft getretenen neuen Feuerschutzgesetzes besprochen. Themen waren aber auch fachtechnische Neuerungen sowie Anpassungen der Vollzugspraxis.
Der persönliche Fachaustausch erwies sich als äusserst hilfreich und wurde von den Beteiligten sehr geschätzt. Er trägt zu einem noch besseren Verständnis der gemeinsamen Aufgabenerfüllung von GVSG und Gemeinden im Brandschutz bei.
Anzahl brandschutztechnische Bewilligungen wie geplant leicht tiefer
Durch die im Feuerschutzgesetz neu geregelte Zuständigkeit zwischen Gemeinden und Kanton (GVSG) hat sich die Anzahl ausgestellter Bewilligungen leicht reduziert. Während wir 2021 noch 944 Bewilligungen ausstellten, waren es 2022 lediglich 782. Diese eingeplante Reduktion der Bewilligungen ermöglicht es uns, die vom Gesetz neu geforderten brandschutztechnischen Betriebskontrollen mit dem gleichen Personalbestand zu erledigen.
Leistungskennwerte 2022 | Anzahl |
Periodische Kontrollen von Blitzschutzsystemen | 3'643 |
Abnahmen von neu erstellten Blitzschutzsystemen | 476 |
Periodische Kontrolle von Sprinkleranlagen | 7 |
Abnahmen von neu erstellten Sprinkleranlagen | 54 |
Anzahl Subventionsgesuche | 168 |
Höhe der ausbezahlten Subventionen | CHF 1'282'500 |
Anzahl Bau- und Betriebsbewilligungen inkl. Nachträge | 782 |
1.28
CHF Beiträge zahlten wir im Brandschutz aus.
Entwicklung finanzielle Beiträge baulich-technischer Brandschutz
Brandschutzschulungen und Kommissionsarbeiten
Im Berichtsjahr 2022 durften wir an diversen Schulungsanlässen referieren. So vermittelten wir unser Fachwissen in der Bauverwalter-, Feuerwehr- sowie Gebäudetechnikerausbildung. Auch bei Tagungen der Sicherheitsbeauftragten Brandschutz sowie der Facility-Manager hielten wir Referate.
Zudem waren wir in diversen nationalen Fachkommissionen sowie auch als Prüfungsexperten für die eidgenössischen Berufsprüfungen Brandschutzfachfrau/-mann und für die höhere Fachprüfung als Brandschutzexperte/-in mit eidgenössischen Diplom tätig.
Anpassung an neue EU-Drohnenregulierung
Damit wir bei speziellen Gebäuden, wie zum Beispiel Kirchen, die periodischen Kontrollen, aber auch Kontrollen nach Blitzeinschlägen möglichst effizient durchführen können, setzen wir seit 2018 eine professionelle Kamera-Drohne ein. Mit der Übernahme der EU-Drohnenregulierung durch die Schweiz per 1. Januar 2023 wurden die Anforderungen an Drohnenpiloten/-innen deutlich erhöht. Unser Pilot hat die notwendigen Prüfungen zur Erlangung des neu geforderten Zertifikats im Jahr 2022 bereits absolviert.
Brandprävention an Schulen
Die 2019 erstmals lancierte und fortlaufend optimierte Online-Kampagne "Brandprävention an Schulen mit Fuego" stiess auch im Jahr 2022 auf grosses Interesse. Über 400 Primarschülerinnen und -schüler setzten sich mit verschiedenen Themen der Brandprävention auseinander. Die Lehrerinnen und Lehrer konnten von fixfertigen Lerneinheiten für unterschiedliche Levels profitieren.
Sensibilisierungskampagne auf Social Media erfolgreich abgeschlossen
Die im Jahr 2021 mit drei Kurzfilmen gestartete Filmreihe, bei der Erfinder und Komiker Stefan Heuss auf humorvolle Weise Präventionsmassnahmen präsentierte, fand mit dem vierten und letzten Kurzfilm "Quick Kick 3000" im Jahr 2022 ihren Abschluss. Das Feedback war auch bei diesem letzten Film durchwegs positiv.
Schutz vor Naturgefahren
Fachliche Unterstützung und finanzielle Beiträge
Risiken durch Naturgefahren existieren bei bestehenden Gebäuden sowie bei Neubauten. Auch im Jahr 2022 unterstützten unsere Fachexperten Bauherrinnen, Gebäudeeigentümer, Planungsfirmen, Baubehörden sowie weitere Interessierte bei der Schadenverhütung. Unsere Beratungen nahmen gegenüber dem Vorjahr zu.
554
Beratungen zum Schutz vor Naturgefahren
nahmen wir vor.
Während wir 2021 insgesamt 514 Beratungen vornahmen, waren es im Berichtsjahr 554. Dazu kamen ergänzende Beratungen zu laufenden Fällen aus Vorjahren.
Baubehörden, Planende und Bauherrschaften sind sich vermehrt bewusst, dass naturgefahrensicheres Bauen hilft, Schäden zu vermeiden. Deshalb wurden unsere Beratungsdienstleistungen insbesondere in Zusammenhang mit Neubauten vermehrt genutzt. Das Interesse von Versicherten für Schutzmassnahmen an bestehenden Gebäuden fiel durchschnittlich aus.
Entwicklung Beratungsleistungen und Beitragsgesuche Naturgefahren
Finanzielle Beiträge an Schutzmassnahmen
Für einen wirkungsvollen Gebäudeschutz richteten wir auch im Berichtsjahr wieder finanzielle Beiträge aus. Insgesamt leisteten wir zur Unterstützung von Gebäudeschutzmassnahmen Beiträge in der Höhe von CHF 377'000. Die finanziellen Beiträge betrafen hauptsächlich Schutzmassnahmen gegen Hochwasser und Überschwemmungen.
Zudem konnten wir im Berichtsjahr weitere Beiträge in der Höhe von CHF 255'000 bereits zusichern.
Ausweitung "Risikokarte GVSG Hochwasser und Überschwemmungen"
Grosse Schadenrisiken in unserem Gebäudeportfolio zu reduzieren, ist eines unserer strategischen Ziele. Zur Lokalisierung der Risiko-Hotspots der Gefährdungen durch Hochwasser und Überschwemmung setzten wir im Jahr 2021 in einem 30 km2 grossen Testgebiet ein Pilotprojekt um.
Nachdem das Pilotprojekt erfolgreich war, starteten wir 2022 ein weiterführendes Projekt, um die gewünschte Risikokarte auf den ganzen Kanton auszuweiten. Mit diesem Instrument wollen wir unsere Präventionsarbeit zielgerichtet und risikobasiert weiterentwickeln.
Beispiel-Bild Risikokarte GVSG: Hochwasser HQ30/100/ 300 kombiniert mit Oberflächenabfluss (ohne EHQ)
Workshops zum Gebäudeschutz am St.Galler Gewässertag
Am 11. November 2022 fand der St.Galler Gewässertag statt. Über 150 Interessierte wie Ingenieure, Plannerinnen und Behörden informierten sich dabei über Gewässerthemen wie Nutzung, Umgang und Leben mit Wasser. Organisiert wurde der Anlass durch die Abteilung Wasserbau des kantonalen Amts für Wasser und Energie.
Wir bereicherten die Tagung mit praxisbezogenen Workshops zum Schutz von Gebäuden gegen Oberflächenabfluss bei lokalem Starkregen. Dank eines regen Austauschs unter den Beteiligten war der Anlass ein voller Erfolg.
St.Galler Gewässertag, 11.11.2022 (Bildquelle: Gion Meier)
Aktualisierter Leitfaden Objektschutznachweis
Wer neu bauen möchte, muss die Anforderungen zum Schutz vor Naturgefahren kennen und erfüllen. Dazu wurden der "Leitfaden Objektschutznachweis" aktualisiert und neue Formulare erstellt. Diese sind an die rechtliche Vollzugspraxis und die geltenden Regeln der Baukunde angepasst.
Mit unserer Mitarbeit unterstützten wir das kantonale Amt für Wasser und Energie, Abteilung Naturgefahren, bei der Erarbeitung dieser wichtigen Dokumente.